Bericht der Fußpilger 2001
Wallfahrt zum Heiligen Matthias 2001
Ein Dutzend Pilger insgesamt,
die ziehen über Feld und Land.
Bitten und Anliegen haben wir viel,
denn der "Heilige Matthias" ist unser Ziel.
Erlebnisbeschreibung unserer Wallfahrt
von Walter Houben
Erster Tag - Donnerstag, 24. Mai (Waldniel - Niederzier)
48,7km = 57.294 Schritte a 0,85m
Treffpunkt 5.00 h Parkplatz an der Kirche. Nach Verladen des Gepäcks Pilgermesse um 5.30 h. Übergabe von Pilgerkreuz und Gebetsstäben durch Pastor Koerschgens.
Der "Heilige Schutzengel" und zahlreiche Matthias-Geschwister begleiten uns zum Zoppenberger Kreuz. Mit der Jahreslosung "Bleib doch bei uns Herr" bitten wir um Gottes Segen und Schutz. Die Anliegen, die uns mit auf den Weg gegeben, einschließlich das besondere Anliegen unseres Pastors, für die Jugend zu beten, fassen wir im Gebet der fünf Wunden zusammen. Verabschiedung von Pastor und einigen Begleitern.
Betend ziehen wir durch Ungerath - kurzes Verweilen am Kriegerdenkmal mit Gebet für die Gefallenen der Weltkriege und die Verstorbenen der Johannes von Nepomuk Bruderschaft sowie am Matthias-Bildstock, wo wir besonders für unsere kranken Matthias-Geschwister beten.
Nach Verabschiedung durch Bernd führt der Weg durch die Schomm über Rickelrath-Holtmühle nach Moorshoven. Hier frühstücken wir und verabschieden uns anschließend von den Matthias-Geschwistern, die uns begleitet haben.
Die nächsten Etappen sind Mehlbusch, Buchholz, Herrath, Venrath, Kuckumer Mühle. Zunächst Meditation und Gebet am Kreuz. Dann Vorstellung und Wechsel von "Sie in Du" unter Zuhilfenahme eines Pilgertropfens. Wie an allen Tagen beten wir den Engel des Herrn. Nach der Mittagspause in Holzweiler pilgern wir vorbei an fruchtbaren Feldern nach Titz. Am Matthias-Bildstock herzlicher Empfang, Gebet und Amelner Heilwasser. Nach Ameln bzw. Güsten gelangen wir endlich zu unserem geliebten Braunkohleberg. Bei angenehmer Temperatur allerdings für uns kein Problem. Trotzdem Belohnung mit elf Eis und einem Pils an der Sophienhöhe. Nach Schweigemarsch und Abendgebet kurz vor Niederzier erreichen wir unser heutiges Ziel. Mit einem guten Abendessen und dem gemütlichen Beisammensein geht der erste Pilgertag zu Ende.
Der erste Tag ist nun gepackt,
hinein in Bett oder Schlafsack.
Doch leider komm ich kaum zur Ruh,
denn Schnarchen gehört beim Pilgern nun mal dazu.
Zweiter Tag - Freitag, 25. Mai (Niederzier - Eiserfey)
52,8km = 62.117 Schritte
3.45 h Wecken. 4.25 h (5 Minuten vor der Zeit ! ) schweigender Abmarsch. Wie an allen Pilgertagen - keiner hat verschlafen, keiner kommt zu spät - Sch....Wallfahrt!
Die Mutter Gottes und der Heilige Schutzengel begleiten uns. Nach ca. 1 Stunde, dieses Mal an der Kapelle in Ellen - aber wie an allen Tagen - Morgengebet, Kaffee, Brühe und eine kleine Stärkung.
Um 6.30 h erereichen wir Merzenich, wo uns bei Familie Ritz nach alter Pilgertradition das bekannte, vorzügliche Frühstück kostenlos erwartet. Nach einem "Vergelt´s Gott", dem Mattheiser Familiengebet und dem Gebet der fünf Wunden am Kreuz ziehen wir weiter Richtung Frauwüllesheim. Am Kreuz - kurz vor unserer Raststelle in Frauwüllesheim - beten wir für Mike Renkes, dass Gott sie in der schweren Stunde trösten und sich ihrer annehmen wolle und natürlich für unseren verstorbenen Matthias-Bruder Günter Renkes.
In Kelz erwartet uns bei der Familie Odenhoven eine neue Einkehrmöglichkeit, eine Möglichkeit, die wir 1999 leider ausgeschlagen hatten. Ein persönliches Gespräch räumt das Missverständnis aus. Anmerkung: Getränke nach Wahl, Salzbretzel ect. - alles kostenlos. Die Tochter des Hauses hat geplant, mit ihrem Vater zusammen mit den Bruderschaften Titz, Mechernich und Kelz ebenfalls nach Trier zu pilgern. Zum Training begleitet sie uns bis Füssenich und ist von der Art des Wallfahrens sehr angetan. In der Gaststätte Bonn essen wir zu Mittag.
Nächste Rast ist am Weiher in Merzenich. Kenki wird von einem Jungen als "alter" Bekannter des vergangenen Jahres begrüßt. Über Kommern - Kaffee im Cafe Quasten, Mechernich - Schweigemarsch, Bergheim erreichen wir bei schwülwarmen Wetter um 18.30 h Eiserfey. Bevor wir jedoch einkehren, ziehen wir weiter zum Friedhof und beten am Grab von Heinz Miesler, unserem verstorbenen Wirt. Ein gutes Abendessen und einige "Bits" bescheren uns die nötige Bettschwere für Zimmer oder Saal.
Die Gastfreundschaft in Eiserfey,
ist uns Pilgern nicht mehr neu.
Wir rasten hier an vertrautem Ort,
und morgen früh ziehen wir betend fort.
Dritter Tag - Samstag, 26. Mai (Eiserfey - Büdesheim)
48,1km = 56.588 Schritte
Bevor der dritte, der härteste Tag beginnt, hat Gisela's Tochter als Erbin der Tradition ihres Vaters für uns Kaffee zubereitet. Trotzdem ist pünktlich um 4.30 h Aufbruch.
In Zingsheim erwarten uns Gertrud und Heinz mit den nächsten Getränken und Stärkungen. An diesem Tag können wir sie gut gebrauchen, denn der Weg über Engelgau - Gebet an unserem Pilgerkreuz speziell für die Jugend - über die "Alte Römerstraße" nach Blankenheim ist weit und das Frühstück lässt lange auf sich warten.
Am Blankenheimer Kreuz - Meditation und traditionelles Beten der fünf Wunden von den Neupilgern, dieses Mal Bernd und Peter - anschließend entpuppen sich die beiden schon als Vollprofis. Die Frage nach der Rückkehr wird einfach ignoriert und das Weitergehen mit einem Pilgertröpfchen besiegelt!
Danach beschließen wir eine größere Pause in Nonnenbach, vor einem großartigen Panorama, zu machen. Vorher müssen wir allerdings unter Schock den "Severstonk" überwinden! Kaum in Nonnenbach angekommen, werden wir von Frau und Herrn Honnef von ihrer Veranda aus winkend begrüßt.
Nach einer Pause geht's bei warmem Wetter bergauf, bergab über Walldorf, wo uns die Kinder leider nicht mehr erwarten, nach Esch. Mittagessen auf dem Bauerhof. Eintopf mit Würstchen und köstlichen Pudding.
Nach Kaffee in Lissendorf begrüßen wir den Hl. Nepomuk auf der Steinbrücke in Auel und gehen bergaufwärts zur Aueler Kapelle. Nach Meditation und Gebet der fünf Wunden pilgern wir über Wiesenwege weiter - dann mit Marmor, Stein und Eisen - bergab nach Oos - und schließlich zeitweise schweigend und dann betend nach Büdesheim. Das Ziel erreichen wir müde und abgekämpft um 18.15 h.
In Blankenheim dieses Jahr,
Bernd und Peter begrüßt von uns Pilgerschar.
Der Tag zwar sehr lang war,
Die Stimmung trotzdem wunderbar.
Vierter Tag - Sonntag, 27. Mai (Büdesheim - Bitburg - Trier Römerbrücke - Basilika)
36,2km = 42.588 Schritte
Sage und schreibe um 4.20 - zehn Minuten zu früh - stehen 11 Pilger in den Startlöchern und fiebern unserem Ziel - Trier - entgegen. Um das Füßescharren zu beenden und den Büdesheimern Nachtruhe zu gönnen, Kommando: Los und Start!
Wir genießen den frühen Morgen und die herrliche Berglandschaft, Gottes Natur! Zahllose Stein- und Holzkreuze säumen die alten Pilgerpfade. Kaffeepause nach einer Stunde auf Kopp mit Morgengebet. Nach zwei Stunden bekommen wir in Weißenseifen bei Familie Becker ein ausgezeichnetes Frühstück mit Hausmacherwurst.
Durch den reizvollen Wald der Südeifel pilgern wir weiter nach Neidenbach. Bundesstraßen meidend sind Marlbergweich, Fließem (kurze Pause) und Pützhöhe weitere Etappen nach Bitburg, welches wir pünktlich um 12.45 h erreichen.
Nach ausgezeichnetem Mittagessen im Zangels Eck verlassen wir Bitburg und um 14.00 Uhr und werden von Erika, Bernd und Heinz sicher nach Trier gebracht.
Einige Matthias-Geschwister begrüßen uns vor der Römerbrücke. Mit einer kleinen Verspätung stoßen die Buspilger zu uns und wir können gemeinsam auf der Römerbrücke die fünf Wunden beten. Von hier ziehen wir betend am Moselufer entlang. Nachdem wir uns zum Schluß durch dichtes Verkehrsgewühl gequält haben, erreichen wir pünktlich und ohne Hektik um15.30 h die Matthias-Basilika.
Auf dem Freihof begrüßt uns Pilgerpater Hubert unter Beifall anderer Pilgergruppen. Mit dem Lied "Großer Gott wir loben dich" ziehen wir in Prozession zum Apostelschrein und berühren ehrfürchtig mit der Hand die Matthiasfigur. Nach weiteren Begrüßungsworten und Minuten der Stille werden Bernd und Peter mit dem Erstpilgerabzeichen und Willi Gierkens mit einer Kerze für 10-maliges Pilgern geehrt.
Nach dem Pilgersegen kehren alle Pilger zusammen bei Müller-Thrin zu Kaffee, Kuchen und Bierchen ein. Gegen 17.00 h nehmen wir mit dem Lied "Kein schöner Land in dieser Zeit..." Abschied von den Buspilgern. Leider verläßt uns auch Andrea aus beruflichen Gründen.
Wir beziehen den Roten Igel und unsere Schlafplätze, die dieses Jahr reichlich vorhanden sind. Nach dem Abendessen sitzen wir noch gemütlich am Lagerfeuer und führen aber heiße Diskussionen über das Thema "Jugend"!
Der Sonntag ist ein harter Tag,
Kondition ist da gefragt.
Am Grab des Matthias dann,
manche Träne herunterrann.
Fünfter Tag - Montag, 28. Mai (1. Erholungstag in Trier)
Ein wunderbarer Tag. Kein frühes Aufstehen, ausschlafen! Herrlicher Beginn und dann noch 3xWilli=Namenstag=25% unserer Pilger!
Nach gemeinsamem Frühstück besuchen wir um 9.00 h die Pilgermesse, zelebriert von Abt Ansgar. Die Pilgerkerze wird von Bernd und das Pilgerbuch von mir überreicht.
Nach der Messe steigen 5 Pilger, darunter traditionsgemäß die zwei Erstpilger zur Mariensäule auf. Vier von ihnen wollen den "Aufstieg" in der Stadt beginnen. Nach kurzer Überzeugung beginnen wir jedoch mit der ersten von ca. 500 Stufen. An der Mariensäule Gebet der fünf Wunden für die Verstorbenen der Bruderschaft. Danach wagen wir den Abstieg über den steilen gefährlichen Weg. Anmerkung: Bei trockenem Wetter kein allzu großes Problem, bei Regen aber keinesfalls zu empfehlen!
Rechtzeitig sind wir fünf zum gemeinsamen Mittagessen, zelebriert von Heinz, im Roten Igel zurück. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Nach dem Abendessen (Gulaschsuppe und Grillfleisch) verbringen wir zusammen mir Frau und Herrn Dorn, den guten Geistern des Pilgerbüros, noch einige gesellige Stunden am Lagerfeuer.
Sechster Tag - Dienstag, 29. Mai (2. Erholungstag in Trier)
Ausgeschlafen: Morgengebet - gemeinsames Frühstück - 9.00 h Pilgermesse - Besuch von Hans Jennehsen und Frau - Kreuzweg gemeinsam mit der Matthias-Bruderschaft Helenabrunn (resonanz allseitig positiv).
Fürung von Frau Dorn durch die Basilika. Besuch des Pilgersaals und Gelegenheit mit Matthias-Geschwistern anderer Bruderschaften Gespräche zu führen.
Mittagessen wieder im Roten Igel. Nachmittag zur freien Verfügung. Zum Kaffee im Roten Igel Besuch von Pater Petrus (Gespräch lang, aber interessant) und Willi Grefen.
Zum Abendessen gesellen sich Pilgerpater Hubert, Pater Thomas und natürlich wie jeden Tag Matthias, seit Jahrzehnten unser treuester Anhänger in Trier, hinzu. Kleine Kostprobe von Matthias: "Wenn ein Metzger eine Nonne heiratet, ist er eine arme Sau"!
Zeitweise verlassen wechselweise einige von uns die Gesprächsrunde und treffen bereits Vorbereitungen für den morgigen Auszug.
Siebter Tag - Mittwoch, 30. Mai (Trier - Büdesheim)
Abreisetag. 4.30 h Wecken. Dank der Vorbereitung am Vortag und des Einsatzes aller Pilger (wie an allen Tagen) sind Roter Igel, Aufenthaltsraum und Küche in 45 Minuten auf Vordermann gebracht. Auch der Begleitwagen ist beladen. Bis zur Messe um 6.00 h bleibt also noch Zeit, eine Tasse Kaffee zu trinken.
Die Messe feiern wir gemeinsam mit Helenabrunn. Nach Pilgersegen und gemeinsamem Auszug beider Bruderschaften verabschiedet uns Pilgerpater Hubert auf dem Freihof u.a. mit dem Hinweis unseren Ehrenbürger von Waldniel=Matthias, der natürlich zum Abschied erschienen ist, doch nicht zu vergesssen.
Betend am Moselufer entlang und am Kreuz auf der Römerbrücke verabschieden wir uns von Trier. Fahrt mit Willi Grefen und unserem Begleitfahrzeug nach Bitburg. Sehr gutes Frühstück im Zangels Eck. Auf dem Weg nach Büdesheim machen wir Pause in Fließem - mit Kaffee und Kuchen - und Mittagspause in Neidenbach.
Anschließend pilgern wir singend durch den Büdesheimer Wald nach Weißenseifen. Frau Becker begleitet uns, nachdem sie uns mit selbstgebackenem Kuchen verwöhnt hat, bis Büdesheim. Am Helenabrunner Kreuz beten wir das Abendgebet. Mit Schweigemarsch und anschließendem Gesang ziehen wir um 18.00 h in Büdesheim ein. Mit Abendessen und einigen leckeren Pils klingt der Tag aus.
Der Büdesheimer Leute Ehr,
den Pilgern zu richten die Betten her.
Doch morgens-früh oh Graus,
müssen wir aus den Federn raus.
Achter Tag - Donnerstag, 31. Mai (Büdesheim - Eiserfey)
Wie auf der Hinreise verlassen wir 10 Minuten vor der Zeit, also um 4.20 h Büdesheim. Bei kühlem Wetter, 8 Grad, erreichen wir mit zügigem Marsch schnell die Aueler Kapelle. Nach dem Morgengebet und dem Gebet der fünf Wunden sind heißer Kaffee bzw. Brühe und heiße Würstchen heute Morgen die ideale Versorgung. Dann geht's weiter über Auel, Lissendorf - Frühstück -, singend an der Kyll vorbei, Feusdorf, Esch, Walldorf nach Nonnenbach zum Mittagessen bei Familie Honnef. Für die mittlerweile traditionelle Gastfreundschaft bedanken wir uns mit einem Gebinde Rotwein.
Nach Abschied von der Familie Honnef pilgern wir bergan und anschließend bergab am "Severstonk" vorbei zum Blankenheimer Kreuz. Nach dem Gebet am Kreuz folgen: Einkehr im Brüsseler Höfchen - bei Frau Johnen - mit Kaffee und Waffeln, der Weg über die Römerstraße zu unserem Pilgerkreuz, weiter nach Engelgau (die ersten Regentropfen fallen am Angelweiher), Zingsheim (letzte Rast), Weyer nach Eiserfey, wobei wir den Rest des Weges zur Römerstube schweigend zurücklegen.
Bei der Abkunft um 17.30 h sind wir glücklich, diese anstrengende Tagesetappe und damit die Hälfte des Rückweges geschafft zu haben. Das köstliche Abendessen wird von Gisela sozusagen mit einer Runde aufgerundet. "Doc Christoph" eröffnet seine Praxis. Ob mit oder ohne Behandlung "Bit" ist gefragt.
Gisela seit langem wohlbekant,
in Waldniel und auch im Eifelland.
Der Saal für uns ist reserviert,
kostenlos stets garantiert.
Neunter Tag - Freitag, 1. Juni (Eiserfey - Niederzier)
Kaffee, wieder von Gisela's Tochter zubereitet, weckt unsere Lebensgeister. Es ist kalt und noch dunkel als wir pünktlich um 4.30 h aufbrechen. Beim steilen Aufstieg nach Bergheim beginnt für mich eine neue, harte Erfahrung, die ich leider bei meiner 20. Fußwallfahrt erleben muss. In Kommern besteige ich endlich den Begleitwagen. Von Heinz zwar mit Liege, Decke und sogar "Sekt" versorgt begreife ich, welch ein Verlust es ist, nicht ganz in der Gemeinschaft und mittendrin sein zu können. Ich habe still gebetet.
Die Pilgergruppe zieht von Kommern aus weiter über Merzenich, Füssenich (Mittagessen), Vettweiß und Kelz. In Kelz habe ich Gelegenheit zu einer längeren Unterhaltung mit Herrn Odenhoven, der mit Kelz, Titz und Mechernich nach Trier gepilgert war. Der Austausch unserer Erfahrungen kann evtl. eine Teilnahme von Kelzern an unserer Wallfahrt nach sich ziehen. Zumindest sehe ich den Anfang einer Tradition - kostenlose Bewirtung (in diesem Jahr mit frischer Erdbeertorte) bei der Familie.
Nach Bericht verschmutzt Lothar auf dem Weg nach Merzenich die Umwelt mit Zigaretten und Feuerzeug. Auf dem Hof der Familie Ritz sind zu unserer Freude überraschend trotz Reisevorbereitungen Peter und Frau erschienen. In der Scheune feiern wir zusamen mit Pastor Hamacher, den Angehörigen, vielen Dorfbewohnern und einigen Mäusen die Hl. Messe. Christoph und Lothar tragen mit Lesung und Fürbitten (u.a. unsere Anliegen) wesentlich zur Gestaltung der Messe bei.
Nach Kaffee, leckerem Kuchen und einer Flasche Bit verabschieden wir uns von Pastor Hamacher und Familie Ritz. Auf dem Weg nach Niederzier: Rast an der Kapelle in Ellen - Abendgebet kurz vor dem Ziel und Schweigemarsch. Unsere Nachtquartier "Hotel zur Post" erreichen wir um 19.00 h.
Nach dem Abendessen werden Gertrud und Heinz - unser Begleiterteam -, Doc Christoph und ich von der Pilgergruppe mit einem Geschenk überrascht. Herzlichen Dank!
Den Abend lassen wir schließlich in geselliger Runde ausklingen.
Heute fällt mir nichts zum Reimen ein,
ich rannte einfach in einen "black out" hinein.
Christoph und Lothar haben mich gut vertreten,
sowohl beim Führen als auch beim Beten.
Zehnter Tag - Samstag, 2. Juni (Niederzier - Waldniel)
Der Aufbruch zur letzten Wegstrecke nach Hause erfolgt wie gewohnt um 4.30 h. Die Wechselduschen, die uns am letzten Pilgertag bis Waldniel verwöhnen, beginnen bereits beim Kaffeetrinken an der Sophienhöhe. Das heißt der Schirm ist unser ständiger und treuer Begleiter. Hl. Matthias, womit haben wir nur dieses Wetter verdient?
Schnell und zügig wird der Berg bezwungen. Zum Frühstück kehren wir in der Gaststätte "Brennerei" in Ameln ein. Nächste Station ist der Matthias-Bildstock in Titz.
Gebet und dann Amelner Pilgerwasser sind die Reihenfolge. Den Weg zur Kuckumer Mühle nehmen wir uns Zeit zur Manöverkritik.
Wichtigste Erkentnis unserer Wallfahrt: Bernd ist mit einem Freund - nämlich Kenki - ausgegangen und kehrt mit zehn weiteren Freunden zurück. Allzu umfangreich fällt die Kritik nicht aus, denn pünktlich um 13.00 h erreichen wir über Venrath, Herrath, Buchholz, Mehlbusch Moorshoven. Hier erwartet uns zu unserer großen Freude eine stattliche Anzahl von Matthiasgeschwistern und auch Andrea.
Gebet der fünf Wunden und Meditation, Strammer Max als Stärkung vor dem letzten Teil der Wallfahrt.
Auf dem Weg nach Hause gibt es viel zu erzählen. Heimatgeschichten und Plilgererlebnisse lindern unsere Wehwechen. Beim ersten Blick in der Schomm auf unseren Schwalmtaldom singen wir "Großer Gott wir loben Dich...". Bevor wir bei Fammilie Engels einkehren, danken wir an unserem Bildstock Gott für den Beistand auf unserer Pilgerreise.
Nach kostenlosen Stärkung im Hause Engels ziehen wir in langer Prozesion mit Kreuz und Fahne voran zunächst zum Kriegerdenkmal Ungerath und weiter zum Kreuz Zoppenberg. Dort erwarten uns Pastor Koerschgens, Verwandte, Bekante und weitere Matthiasgeschwister. Am Kreuz danken wir Gott, daß er bei uns geblieben ist und unsere Anliegen gesegnet hat.
Unter Glockengeläut ziehen wir mit dem Gebet "Hl. Erzengel Michael bitte für uns" zum Schwalmtaldom. Nach der offiziellen Begrüßung durch unseren Pastor danken wir für unsere Pilgerreise und für die Gemeinschaft untereinander. Dann beten wir gemeinsam mit der Pfarrgemeinde zum letzten Mal die "Hl. fünf Wunden". Anschließend nehmen wir an der Pfingst-Abendmesse teil.
Nach der Messe, vor der Gepäckausteilung, verabschieden wir uns im großen Kreis mit dem Lied "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen".
Hinter uns liegen Tage mit Sonne, Kälte, Regenschauer und Strapazen.
Hinter uns liegen ernsthafte Gespräche, Gebete, Schweigen und Meditation.
Hinter uns liegen aber auch Stunden mit Lachen, Spaß und Humor.
Das Dutzend ist nun am Ziel,
dank Gott wohlbehalten in Waldniel.
Auch wenn wir auseinandergehen,
ist sicher schön das Wiedersehen.
Zum Schluß herzlichen Dank bei allen Fußpilgern, für die Kameradschaft und gute Gemeinschaft, in die sich jeder problemlos und bereitwillig eingeordnet hat.
Diese Gemeinschaft hat wesentlich zum Gelingen der Wallfahrt beigetragen.
Besonderer Dank an unser Begleiterteam Gertrud und Heinz für die optimale Betreuung!.
Weiterer Dank an "Doc Christoph" vom Trierer und Kevelaer-Hilfsdienst, der uns ohne Versichertenkarte behandelt hat.
Großer Dank auch an unseren Kreuzträger Paul, der uns zügig und ohne Umweg nach Trier und zurück nach Waldniel geführt hat.
Schwalmtal, anno 2001
Walter Houben