Bericht der Fußpilger 2012
Einmal Trier und zurück vom 17.05. bis 26.05.2012
Jesus Christus, Heiland und Erlöser,
erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gedenke deiner Christenheit
und führe zusammen, was getrennt ist.
1. Tag - Christi Himmelfahrt, 17.05.2012, Waldniel - Niederzier
Tagesthema: Lass uns zusammenfinden und voller Hoffnung auf den Weg machen
Wir beten heute für unsere Bruderschaft und eine gute Wallfahrt.
Das Tagesgepäck war bereits am Vortag verladen worden. So brauchte ab 5 Uhr nur noch das Handgepäck verladen werden. In der Pilgermesse wünschte uns Pastor Aymanns eine frohe und unfallfreie Wallfahrt, bat darum, die Anliegen der Gesamtpfarre mit auf den Weg zu nehmen und erteilte uns den Reisesegen. Gemeinsam gingen die Fuß-, Fahrrad- und jugendlichen Fahrradpilger um den Altar und beteten das Glaubensbekenntnis. Dann machten sich 20 Fußpilger, 11 Fahrradpilger und die Jugendradpilger auf den Weg nach Trier. Am Kreuz Zoppenberg beteten wir zum ersten Mal gemeinsam mit den Fahrradpilgern und einigen treuen Begleitern die Fünf Wunden und bedankten uns bei Familie Lambertz für das Schmücken und die Pflege des Kreuzes.
Weiter zogen wir zum Kriegerdenkmal nach Ungerath. Hier beteten wir für den Frieden und gedachten der Gefallenen und der Verstorbenen der SMB. Der erste Sonnenschein wärmte uns, aber auf den Wiesen war noch Raureif. Am Matthias-Bildstock wurden wir endgültig mit herzlichen Worten und guten Wünschen vom Brudermeister Bernd Schroif verabschiedet. Die Fahrradpilger fuhren ab jetzt alleine weiter.
In Moorshoven stärkten wir uns in der ersten großen Pause. Bisher lief alles gut, die Fußpilger waren fit, unser VW-Bus mit Josef als Fahrer ebenso. Franz Wintzen als Fahrer unseres Sprinters mit Anhänger und Lothar kamen aber mit der ersten schlechten Nachricht: An einem Anhängerrad hatte sich die Bremse festgelaufen und entwickelte Hitze. Nach der Pause kam dann die beruhigende Info: Hänger wieder o.k. Wir können weiter. Gebet der Frauen: Die Sieben Schmerzen Mariens und dann Verabschiedung von den letzten Begleitern aus Waldniel. Nächstes Ziel: Pfarrheim Holzweiler. Am Kreuz in Kuckum stellten wir uns einander kurz vor. Passend zur Jahreslosung„... und führe zusammen was getrennt ist“ erhielt jeder von uns nach einem einführenden Text einen Karabinerhaken als Kettenglied.
Mittlerweile war es warm geworden. In Holzweiler wurden wir durch das Ehepaar Hurtz herzlich aufgenommen. Von unserer Sprinter-Crew bekamen wir ein beruhigendes „Alles o.k. Hänger nochmals abgeschmiert“. Nachdem Herr Hurtz einige Bilder für uns gemacht hatte, ging es weiter nach Titz. Die Familie Brückmann hatte bereits alles wie gewohnt vorbereitet und so konnten wir am dortigen festlich mit Fahnen und Blumen geschmückten Bildstock gemeinsam das Mattheiser Familiengebet sprechen und anschließend ein „Amelner Tröpfchen“ genießen. In Ameln in der Gaststätte „Zur Brennerei“ machten wir dann die nächste Pause. Die Gaststätte der Fam. Lambertz in Niederzier war unser Tagesziel. Nach einigen Pausen und der Überwindung der Sophienhöhe sprachen wir kurz vor Niederzier folgendes Abendgebet:
Es ist Abend. Der erste Tag liegt hinter uns.
Wir nehmen uns Zeit, werden stiller.
Bilder tauchen auf -
die Menschen, denen wir heute begegnet sind,
der Weg, den wir heute gingen,
die Mühe, die wir trugen.
Es ist Abend, und wir legen diesen Tag in deine Hand.
Gott, wir möchten mit allem was heute war, bei dir sein. Wo wir fehlten,
bitten wir dich und einander um Vergebung.
Was uns gelang, soll eine Quelle werden für einen neuen Tag.
Nach dem Gebet gingen wir eine Wegstrecke schweigend, eine schwere Prüfung für Bernd. Deshalb legte er sich selbst einen Knebel an, der seine Wirkung nicht verfehlte. Schweigen einzuhalten war für Bernd später dann auch ohne Knebel kein Thema mehr. In Niederzier, dort kamen wir überpünktlich an, kamen Franz Wintzen und Lothar auf uns zu: Der Anhänger ließ sich nun überhaupt nicht mehr rangieren. Die Bremsen waren endgültig fest. Trotzdem gab es zunächst einmal das schon zur Tradition gewordene ungeduschte Bier, an das wir auch an allen Tagen des Hin- und Rückweges eisern festhielten. Es folgte die Zimmerverteilung durch Ruth, duschen, Abendessen und dann musste eine Entscheidung für den Anhänger her. Auch mehrere Telefonate von Bernd Schroif und Ruth brachten uns wegen des Feiertages nicht endscheidend weiter. Unser Gepäck wurde entladen und wir mussten den nächsten Tag abwarten.
2. Tag - Freitag, 18.05.2012, Niederzier - Eiserfey
Tagesthema: Leben in Gemeinschaften - Ehen, Familie, Orden und andere
Das Aufstehen klappte an diesem Morgen eigentlich hervorragend. Trotzdem: Statt um 4.30 Uhr waren wir erst um 4.40 Uhr unterwegs. Unser Anhängerproblem hatte hier wohl seinen Teil zu beigetragen. Der Wirt gestattete uns, das gesamte Anhänger-Gepäck zunächst im Saal der Gaststätte zu lagern, das Tagesgepäck kam in den VW. Uschi und Josi, hoch unterm Dach untergebracht, hatten von alledem nichts mitbekommen. Sie hatten gut geschlafen und wurden hinterher gebracht. Kein Problem. In Ellen bekamen wir durch unser Betreuerteam dennoch unser erstes, kleines Frühstück, auf dem Weg zur Familie Ritz. Die Klärung und Lösung der Anhängerproblematik überließen wir dann vertrauensvoll Franz und Lothar. Später erhielten wir den Anruf, dass der Anhänger ohne Last fahrbar sei. Schließlich machte die Sprinterbesatzung eine Anhängerwerkstatt in Düren ausfindig. Dort konnte die Reparatur durchgeführt werden – kostenlos dank Lothar’s Redegewandtheit.
Zwischenzeitlich waren wir pünktlich bei der Familie Ritz eingetroffen und konnten uns mit dem bekannt guten Frühstück verwöhnen lassen. Nach der Verabschiedung und einem herzlichen „Danke“ beteten wir gemeinsam mit der Familie Ritz am dortigen Kreuz eine besondere Form der fünf Wunden. Große Überraschung, mit Gepäck standen Fahrzeug und Anhänger beim Eintreffen im Pfarrheim Kelz repariert auf dem Parkplatz. Lothar und Franz – unser Dreamteam! Und die ersten Sonnenstrahlen ließen sich sehen. Auf dem Weg nach Kelz erwischte uns auch der einzige Regen der Hin-Tour und durchnässte uns ziemlich. Unser Regenschutz war auf dem Sprinter. Frau Odenhoven öffnete uns wieder das Pfarrheim. Dafür erhielt sie von uns ein kleines Dankeschön-Geschenk für ihren ehrenamtlichen treuen Einsatz. In der Weise bedankten wir uns bei allen, die kostenlos und ehrenamtlich für uns sorgten. Weiter ging es nach Füssenich zur Gaststätte Bonn zum Mittagessen. Diesmal gab es zum Salatteller auch leckeres Brot – nach einer Anregung vom letzten Jahr.
Hinter Frauwüllesheim hielten wir am eisernen Kreuz an. Hier konnte jeder persönliche Anliegen und die mit auf den Weg gegeben vortragen, oder ihrer in Stille gedenken. Irgendwann riss der bewölkte Himmel endgültig auf, die Sonne trat hervor und wir machten eine kleine Zwischenpause. Wie gerufen erhielten wir von unserem Gesichtsältesten (lt. Lothar) ein erstes Eis. Dafür ging unser Dank an Helmut. Auf dem Weg zu Matthiasstele beteten wir einen „persönlichen Rosenkranz“ unter namentlicher Nennung aller Fußpilger für die Anliegen jedes Einzelnen. Beim Halt an der Matthiasstele hörten wir einen alten, betrachtenden Text über das Sterben des hl. Matthias und gedachten der verstorbenen und kranken Matthiasgeschwister. Folgendes Segensgebet wurde für uns gesprochen:
Ich segne euch allhier,
auf daß ihr kommt nach Trier.
Gott und dem heiligen Matthias zur Ehr‘
und der Jahre noch mehr.
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des heiligen Geistes. Amen
Dann ging es gut gestärkt mit Kuchen, Nussecken und Plätzchen von zu Hause weiter. Vor Kommern war das Überqueren der teilweise dreispurigen Umgehungsstraße wieder sehr schwierig. Hierzu mussten wir erst ein ganzes Stück an der Leitplanke entlang gehen. Darum erkundeten Josef und Helmut mit dem VW Bus eine Alternativstrecke an Schloss Eicks vorbei. Wenn wir zukünftig dort gehen, können wir die Straße ruhiger überqueren und kommen in Kommern direkt gegenüber dem Cafe Quasten, unserem Ziel, herunter. Über einige anstrengende, ziemlich ansteigende Wege ging es am Josefsbildstock vorbei zur letzten Rast an der Kaserne und weiter zum Tagesziel „Zur Römerstube“ in Eiserfey. Nach dem ungeduschten Bier bezogen wir unsere Quartiere - Zimmer und Saal -, duschten und trafen uns anschließend zum reichhaltigen und leckeren Abendessen. Gisela Mießeler hatte wieder alles gut vorbereitet. Uschi musste einige „Fußkranke“ versorgen, dann war alles gut und die Ruhe der Nacht konnte kommen. Der Tag war gut verlaufen und wir waren mit wenigen Minuten Abweichung überall gut und gesund angekommen ohne zu hetzen.
3. Tag : Samstag, 19.05.2012, Eiserfey - Büdesheim
Tagesthema: Führe zusammen was getrennt ist....
in unserem sozialen Umfeld, am Arbeitsplatz
Im Saal knarrte der Holzfußboden! Es war viel zu früh. Erst um 3.45 Uhr wollten wir doch aufstehen! Egal, irgendwann waren wir alle wach und pünktlich um 4.30 Uhr nahmen wir die nächste Etappe unter unsere Füße, nicht ohne vorher noch frisch aufgebrühten Kaffee getrunken zu haben. Übrigens bekam Lothar dies an allen Tagen irgendwie hin. Am Zingsheimer Brunnen sprachen wir nach einer kurzen Stärkung unser Morgengebet:
Herr, zu Beginn dieses neuen Tages möchten wir mit dir reden und dir sagen, dass wir für den neuen Tag danken, auch wenn manches heute schwer sein wird. Wir vertrauen aber darauf, dass du bei uns bist und uns begleitest. Deine Nähe wird uns Kraft und Stärke geben und uns eine große Hilfe sein. Herr, wir danken dir, dass du jeden Tag neu mit uns gehst. Amen
Auf dem Weg zum Jugendkreuz band Aga aus den Blumen am Wegesrand einen Blütenkranz. Logisch, damit wurde sie später am Jugendkreuz zur Maikönigin gekrönt. Am Jugendkreuz gedachten wir besonders den Nöten und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen und beteten:
Herr, hilf uns dabei, unsere Kinder und die jungen Menschen zu verstehen, ihnen beizustehen und sie nicht mit zu hohen Forderungen, Erwartungen und Kritik zu entmutigen. Herr mache uns zu einem Segen füreinander und führe zusammen was getrennt ist.
Nachdem wir das von den Jugendfahrradpilgern versteckte Hochprozentige mit der schönen, von allen unterschriebenen Karte gefunden hatten und dem obligatorischen Foto mit unseren Erstpilgern ging es weiter. Vorher wurde mit dem Blütenkranz von Aga noch das Jugendkreuz geschmückt. Unser weiterer Weg führte uns über die Römerstraße zum ‚Brüsseler Höfchen‘ nach Blankenheim. Die Römerstraße ist zwischenzeitlich entschärft worden und das Gehen darauf nicht mehr so mühselig. Vor Blankenheim begrüßten wir die uns entgegen kommenden Trierpilger der SMB Hardt, überreichten eine Flasche „Pilgermedizin“ und wünschten ihnen noch einen unfallfreien und guten Rückweg.
In Blankenheim hatten Luitgard und Karl wieder ein gutes Frühstück vorbereitet und begrüßten uns herzlich. Nach dem Frühstück sorgte Karl für das obligatorische gemeinsame Gruppenfoto. Nun ging es wieder bergan zum Blankenheimer Kreuz. Hier folgte die traditionelle Befragung der Erstpilger. Alle wollten weiter mitgehen! Nach dem Fünf-Wunden-Gebet der Erstpilger und Stärkung durch ein Pilgertröpfchen ging die Wegsuche los. Kreuzträger Franz war schon mit den Anderen voraus gegangen und nicht mehr zu sehen. Die „Neuen“ erwiesen sich als gute Pfadfinder, obwohl die suggestive Befragung von harmlosen Radfahrern erfolglos war. Der richtige Weg wurde gefunden und später auch die gut im Gebüsch und Wald versteckten anderen Pilger. Beinahe hätte ein nicht ausgeschaltetes Handy ein Versteck verraten.
Vor Nonnenbach gedachten wir Walter Honnef, unserem Mittagessenspender für viele Jahre auf dem Rückweg und seiner Verbundenheit mit uns, mit einigen bewegenden Worten. Ruth verlas den Text von Willi Ostermann aus dem Totenzettel, den Walter Honnef sich gewünscht hatte:
Wenn ich ens nit mih existeere,
wenn ich de Auge zojedon.
Wenn ich mich bovve presenteere,
janz hösch am Himmelspözje ston.
Dann soll dä Petrus dat schon maache,
hä sök d’r schönste Platz mir us.
Hä weiß, et jit dann jet zu laache,
ich ben vun Kölle am Rhing zo Hus.
Weiter ging es über Esch (Mittagessen im Bierstübchen), Birgel (Hotel Assion) nach Büdesheim. Unterwegs hatten wir immer wieder herrliche Aus- und Weitblicke über die schöne Eifel. Unsere letzte Rast machten wir an der von uns so genannten ‚Aueler Kapelle‘. Nach einem Gebet dort für die Benachteiligten unserer Gesellschaft sangen wir zum ersten Mal das für uns neue Matthiaslied „Segne du Matthias“. Einige an der Kapelle wartende Pilgerinnen aus Korschenbroich fanden es ganz toll und baten um den Liedtext. Eines viel uns auf: An der Kapelle hing ein Zettel mit einer Telefon-Nr. (G + A Bongartz 06591 - 982093) Wenn man sich rechtzeitig anmeldet, bekommt man das Kapellengitter aufgeschlossen und wird evtl. auch noch extra begrüßt. In Büdesheim trafen wir um 19.10 Uhr müde, erschöpft aber glücklich ein. Nach dem ungeduschten Bier bei tollem Wetter im Biergarten der Gaststätte ‚Zur Post‘, der Zimmerverteilung und dem Abendessen, ging es dann schnell in die zugeteilten Privatquartiere. Einige hofften auf einen guten Fernsehempfang um das Fußballspiel Bayern gegen ….sehen zu können. Josef brachte die, die weiter wohnten mit dem VW-Bus. Alle anderen gingen zu Fuß. Obwohl dieser Tag sehr anstrengend und gefühlt der längste ist, war die Stimmung unterwegs prima. Das Hintereinander gehen auf den Straßen ist nicht angenehm und wurde sehr diszipliniert bewältigt. Es wurde gesungen, gelacht und der Frust auch schon einmal lauthals verkündet: „Warum tu ich mir das an?“ Franz als Kreuzträger fand immer das richtige Tempo, danke Franz!
4. Tag - Sonntag, 20.05.2012, Büdesheim - Trier
Tagesthema: Leben in Gemeinschaften - Ehen, Familie, Orden und andere
Autotüren klappern. Josef ist da. Einsteigen. Abfahren. Wir konnten wieder pünktlich um 4.30 Uhr abgehen. Alle waren rechtzeitig eingetroffen. Auch heute beteten wir in einem Rosenkranzgesätz ‚Heilige Gertrud, bitte für uns‘, so wie wir das im Laufe der Wallfahrt zu allen Patronen der Kirchen unserer Pfarrei St. Matthias getan haben. Während der kleinen Kaffeepause im Büdesheimer Wald konnten wir einen herrlichen Sonnenaufgang beobachten. Vorher begrüßten uns die Vögel mit einem tollen Konzert und wir hatten wieder einen wunderbaren Ausblick über die frühmorgendlichen Höhen der Eifel. Dies war eine Entschädigung für das frühe Aufstehen. Nach dem Morgengebet:
Und nun geht in diesen Morgen, in diesen neuen Tag und erinnert euch: Ihr seid Gottes Originale, jede und jeder von euch, einmalig in dieser Welt. Entdeckt, das ihr ein Segen seid.
Gott weite unser Herz und mache uns den Kopf frei. Gott, fülle uns die Hände und schenke uns Boden unter den Füßen. Gott, segne uns als ganze Menschen und bewahre uns diese eine Welt.
ging es weiter über Weißenseifen (Frühstück bei Frau Becker) und Neidenbach (Haus Marein). Um 11.35 Uhr trafen wir bei Sanni Bark in Fließem ein. Hier hatten wir bereits 27° C. Nach dem schweißtreibenden Aufstieg zur Schnapsbrennerei und dem nicht zu schnellen Runtergehen nach Bitburg waren wir dann rechtzeitig zum Mittagessen um 13.15 Uhr in Bitburg. Mit dem Bus der Jugendradpilger, mit dem Paul Mewissen von Trier aus gekommen war, einem Privat-PKW und unseren Fahrzeugen trafen wir zur vereinbarten Zeit in Trier ein. Endlich am Ziel! Dort begrüßten uns Buspilger, Fahrradpilger und die Jugendfahrradpilger mit Fahnen und großem Hallo.
Nach dem Fünf-Wunden-Gebet am Bildstock auf dem Sparkassenvorplatz, das Kreuz auf dem Römerbrücke war uns zu gefährlich geworden wegen des Verkehrsaufkommens, gingen wir gemeinsam den Rosenkranz betend an der Mosel
entlang zu St. Matthias. Auf dem Freihof wurden wir von Bruder Hubert empfangen und konnten nach kurzer Wartezeit als erste Bruderschaft einziehen. Für Fuß- und Fahrradpilger war Platz im Chorraum. Nach der Begrüßung wurden Ruth Schroers und Thomas Winkens für ihre 10. Wallfahrt eine Kerze und Xaver Vetterle die Erstpilgermedaille überreicht.Neben Freunden und Verwandten war auch Willi Greven gekommen. Gegen 17 Uhr verabschiedeten sich die jugendlichen Radpilger mit Pastor Aymanns und mit den Buspilgern auch Josi, Heri, Barbi, Aga und Christa Mewissen. Abgeholt wurden auch Christa van de Flierdt und Adele. Neu hinzu kam Paul von den Jugendradpilgern. Nach dem Schlußkreis nahmen wir die Quartiere im Roten Igel ein und freuten uns über die neuen Matratzen. Grillmeister Helmut schritt zur Tat und wir konnten ein schmackhaftes Abendessen einnehmen. Das Fleisch und die Wurstwaren waren erstmalig von der Familie Engels vom Vennbachhof in Ungerath gespendet bzw. uns sehr preiswert überlassen worden. Nach einem etwas hektischen Beginn hatte Lothar die Küche fest im Griff. Sein wechselndes Personal aus Fuß- und Radpilgern arbeitete hervorragend. Später konnten wir noch Bruder Hubert, Bruder Daniel und Juliane und Georg vom Pilgerbüro begrüßen.
5. Tag - Montag, 21.05.2012, In St. Matthias
7.30 Uhr Frühstück 9.00 Uhr Pilgermesse mit Abt Ignatius und Bruder Hubert. Heinz-Theo überreicht das Pilgerbuch und Paul als Erstpilger der Radfahrer die Kerze. Jetzt mussten wir leider auch Uschi verabschieden, die sich auf den langen Weg nach Rom machte.
Danach stand der Besuch der Mariensäule mit den Erstpilgern der Fußgänger und Radfahrer an. Der Fußweg über die Treppe zur Mariensäule ist offiziell gesperrt und wird von Jahr zu Jahr schlechter. Es ist eine Frage der Zeit wie lange wir dort noch gehen können. Nach einem kurzen Besuch der Kapelle auf dem Markusberg, immer ein ‚Aha‘-Erlebnis nach dem anstrengenden Aufstieg - trafen wir um 12 Uhr an der Mariensäule ein und dort auf einige andere Pilger unserer Gruppe, die Josef mit dem VW-Bus gebracht hatte. Nach Fotos und einem Mariengebet gingen wir zu Fuß in die Altstadt. Dort trafen wir uns wieder. Andere blieben im Roten Igel und haben Wäsche gewaschen, gelesen, unter den alten Bäumen gelegen und „meditiert“. Die Dankpostkarten an unsere Spender wurden geschrieben und es gab Kaffee, Kuchen, Nussecken und Plätzchen aus alten und wieder neuen Beständen. Am Abend stand wieder Grillen auf dem Programm, begleitet von Gewitterregen. Wer wollte, ging zur Lichterprozession. Bruder Hubert kam zum Abendessen. Es bildeten sich mehrere lockere aber auch ernsthafte Gesprächskreise. Es wurde gemeinsam gesungen, zeitweise unter Begleitung eines „Mülltonnen-Schlagzeuges“. Hierbei waren Fenster und Türen fest verschlossen, um die Nachtruhe der Mönche nicht zu stören. Der Tag endete schließlich feucht-fröhlich für die Letzten nach Mitternacht.
6. Tag - Dienstag, 22.05.2012, In St. Matthias
Gewitter in der Nacht! Uns traf es nicht besonders. Vor dem Frühstück verabschiedeten wir Xaver. Er fuhr mit dem Zug nach Hause und wollte Freitag ab Merzenich wieder mit uns zurück gehen. Mit einem besonders geschmückten Frühstücksplatz, einem kleinen Geschenk, einem Lied und einer Ansprache von Lothar gratulierten wir unserem Kreuzträger Franz zu seinem Geburtstag. Josef hatte wie an jedem Tag schon leckere Brötchen geholt. Dies war wie in den Vorjahren die Spende eines besonderen Männer Kegelclubs aus Waldniel.
Zusammen mit den Pilgern der SMB Helenabrunn, Mönchengladbach-Stadt und Rheindahlen, Abt Ignatius, einigen Priestern und Diakonen feierten wir um 9 Uhr die Pilgermesse. Anschließend beteten wir mit den Helenabrunnern die Litanei in der Krypta. Dann gingen wir gemeinsam zum Friedhof um dort den von uns geschriebenen Kreuzweg zu beten. Es folgte der Besuch und das Gebet am Grab von Matthias Lauer, welches von uns mit einer Blumenschale geschmückt wurde. Um 11 Uhr bot Bruder Thomas eine Abteiführung an, an der etliche von uns teilnahmen. Anschließend trafen fast alle im Pilgersaal zusammen. Hier nahmen wir uns erfolgreich einem Entsorgungsproblem an. Neben Restbrötchen und guter Kartoffelsuppe zum Sonderpreis (ebenfalls Restposten), besorgt von Pilgerschwester Hedwig Birrewitz aus Mönchengladbach, die erstmalig ehrenamtlich im Pilgersaal tätig war, konnten wir von einer erfolgreichen Vernichtung einiger Flaschen Moselwein berichten. Nicht erfolgreich entsorgte Flaschen nahmen wir mit in den Roten Igel.
Außerdem konnte, wer wollte, an einer Stadtführung, organisiert von den Fahrradpilgern, über die Tourist Info teilnehmen. Am Nachmittag besuchte Willi Greven uns wieder. Der Tag klang mit einem fröhlichen Abend aus. Besonders sind die exklusiven Leistungen des Abends durch unsere Servicekraft Bernd zu nennen. Im Laufe des Tages war das Gepäck nochmals durchsortiert und wenn nötig, neu gepackt und die Schuhe geputzt worden. Es war unser letzter Tag in Trier.
7. Tag - Mittwoch, 23.05.2012, Trier - Büdesheim
Tagesthema: Das Miteinander der Religionen - Ökumene
Es ist vorbei. Die schönen gemeinsamen und harmonischen Tage mit den Fahrradpilgern sind zu Ende. Nach der Pilgermesse um 6 Uhr mit Bruder Hubert traten nun 12 Fußpilger den Heimweg an. Das Gepäck war bereits verladen. Gemeinsam mit den Fahrradpilgern gingen wir betend am Moselufer entlang zur Römerbrücke. Nach einer letzten Umarmung und guten Wünschen gingen unsere Pilgergeschwister wieder zurück zum Roten Igel um dort auch unseren Dreck wegzumachen. Ganz herzlichen Dank dafür. Wir konnten deshalb etwas länger schlafen.
Um 7.30 Uhr fuhren wir dann zum Frühstück nach Bitburg. Lothar musste anschließend mit einer Zehverletzung einen Arzt aufsuchen und kam später mit Franz wieder zu uns. Der bedeckte Himmel riss auf und es wurde sehr warm. Zeitweise waren wir nur mit 7 Pilgern auf der Straße. Während der Rast in Fließem bei Sanni Bark überreichten wir als Dankeschön für ihre Gastfreundschaft ein gerahmtes Marienbild aus der Waldnieler Kirche mit einem schönen Text und eine kleine Osterkerze für das Grab ihres Mannes. Nun führte uns der Weg durch immer drückender werdende Luft weiter nach Neidenbach zum Mittagessen. Andere Pilger waren gerade vor uns eingetroffen. Es war die SMB Dülken - Boisheim, die erstmals dort ebenfalls ihr Mittagessen einnahm. Bei unserer Rast in Weißenseifen stimmten wir uns mit der SMB Dülken-Boisheim ab, wann die von ihnen vorbereitete Andacht am Hardter Stein gefeiert werden sollte. Am Kreuz in Weißenseifen war folgenden Text vorgesehen:
Es gibt Augenblicke wo jeder spürt
jetzt sollte man etwas sagen
aber wer tut den Mund auf?
Es gibt Augenblicke wo jeder spürt
jetzt müsste man etwas tun
aber wer packt mit beiden Händen zu?
Es gibt Augenblicke wo jeder spürt
jetzt kommt es auf dich an
aber wer versucht schon etwas zu ändern?
Es gibt Augenblicke wo jeder spürt
hier wirst du gebraucht
aber wer ist bereit?
Gott. Dein Sohn ist zu uns gekommen,
nicht um sich bedienen zu lassen,
sondern um zu dienen.
Gib, dass wir von ihm lernen. Amen.
Doch wir wollten die Pilger der SMB Dülken-Boisheim nicht zu lange warten lassen und der Text vor dem Kreuz fiel aus. Nach der gemeinsamen Andacht, diesmal von der Dülkener Brudermeisterin Margret vorbereitet und vorgetragen verabschiedeten wir uns nach einem leckeren „Pilgertröpfchen“. Unser Abendgebet sprachen wir an der etwas höher gelegenen schönen Pilgerkapelle vor Büdesheim. Nach dem gemeinsamen Essen suchten wir dann auch bald wieder die Quartiere unseres Hinweges auf. Zweckmäßig scheint es zu sein, bereits in Trier zu tanken. In der Eifel ist es schwierig eine Tankstelle zu finden.
8. Tag - Donnerstag, 24.05.2012, Büdesheim - Eiserfey
Tagesthema: Gottes Schöpfung, Frieden und Liebe
6 Pilger und 4 Sicherheitswesten. So setzten wir uns um 4.30 in Bewegung. Herrlich anzuschauen: Der Morgentau im Gegenlicht der aufgehenden Sonne. Zwischen den Feldern beteten wir wie jeden Morgen als erstes Rosenkranzgesätz „Heiliger Schutzengel begleite uns“. Dann ging es im Gänsemarsch hintereinander ständig bergauf. Franz fand den richtigen Schritt, so dass alle gut mitkamen.
Nach der Kurzpause an der Aueler Kapelle hörten wir den Text:
Du hast das Leben allen gegeben, gib uns heute dein gutes Wort. So geht dein Segen auf unseren Wegen, bis die Sonne sinkt, mit uns fort. Du bist der Anfang, dem wir vertrauen, du bist das Ende, auf das wir schauen. Was immer kommen mag, du bist uns nah. Wir aber gehen, von dir gesehen, in dir geborgen durch Nacht und Morgen.
Um 8 Uhr waren wir zum Frühstück im Hotel Assion in Birgel. Mit zusätzlichen Trinkpausen wegen der großen Hitze trafen wir dann gegen 11.30 Uhr im Cafe Maus in Nonnenbach ein. Dort gab es für jeden Pilger als Mittagessen Apfelpfannkuchen, hübsch dekoriert mit verschiedenem Obst. Wir saßen beim Essen auf der Terrasse und hatten einen wunderbaren Ausblick über die Eifel und über die Höhen, die wir zuvor bewältigt hatten. Allgemein gab es zu dieser Essenswahl nur positives Echo.
Um 14.45 Uhr trafen wir in Blankenheim im Brüsseler Höfchen ein. Wie schön: Die Klimaanlage lief. Es war angenehm. Nach unserer Pause trafen wir uns in der am Weg liegenden Blankenheimer Kirche St. Maria Himmelfahrt zu einem kurzen Gebet. Eine kleine Führung durch Kirche und Krypta schloss sich an. Schön. Dann ging es wieder bergauf bis zum Jugendkreuz. Hier angekommen hinterließen wir für die Radpilger eine kleine Botschaft und eine Tüte Haribo, hoffend, dass die Maus, die wir beim Hineintragen ihrer Jungen ins Nest beobachten konnten, diese unberührt ließ. Aufkommendes Gewitter zwang uns dann in Zingsheim in unseren Bus, mit dem Josef auf die Sekunde passend bei uns eintraf - unser erstes kleines Wunder. Dann prasselte es los. In Eiserfey angekommen, setzte Josef uns am Friedhof ab. Wir wollten noch das Grab von Heinz Mießeler besuchen. Noch war es trocken – aber nur gut 10 Schritte weit. Dann prasselten Hagelkörner bis 10 mm Stärke auf uns ein. Wir retteten uns unter den Dachüberstand der Leichenhalle, der leidlich Schutz bot. Durch den Gewitterregen sahen wir, ähnlich einem Blitz, eine Gestalt flitzen. Es war Paul. Er wollte Josef informieren, denn wir hatten keinen Handyempfang mehr. Wir standen unterdessen weiter unter dem Dachvorstand und sangen „Zu dir schick ich mein Gebet“. Das Lied endete, der Regen endete, der Bus stand abfahrbereit für uns da. Unser zweites kleines Wunder. Danke Paul! Eigentlich hätte er sich nun nicht mehr duschen müssen. Die Wassermassen, die er abbekommen hatte, hätten für mehrmaliges Duschen gereicht. Der Abend endete mit dem bekannt guten Sauerbraten in unserem Quartier in Eiserfey wo wir gegen 18 Uhr eintrafen.
Noch eine Besonderheit. Auf dem Hinweg war Uschi für die Versorgung der Füße zuständig. Beim Rückweg ohne Uschi war keine Fremdversorgung mehr erforderlich. Nur Lothar hatte in Paul seinen persönlichen Intensivpfleger und der Zeh heilte gut ab.
9. Tag - Freitag, 25.05.2012, Eiserfey - Niederzier
Tagesthema: Kranke, alte und behinderte Menschen
Wieder war es 4.30 Uhr. Schon einige Zeit vorher waren alle auf den Beinen. Es konnte losgehen. An der Kaserne Mechernich eingetroffen, klangen uns gregorianische Gesänge entgegen – das Unterhaltungsprogramm für diesen Morgen von Franz und Lothar. Nach dem kleinen Frühstück ging es weiter nach Kommern ins Cafe Quasten zum richtigen Frühstück.
Nach dem Frühstück führte der neue Weg, meist über einen Radweg an einer ruhigen Straße vorbei bis nach Eicks, am dortigen Schloss mit den sehr schönen Parkanlagen vorbei bis zur Matthiasstele. Hier gab es die gewohnte Stärkung mit immer noch Nussecken und Plätzchen von zu Hause. Dann ging es allmählich bergab und wir verließen die Eifel. Auf nach Füssenich zum Mittagessen. Beim dort stattfindenden Kickerspiel mussten Ruth und Franz Wintzen sich Bernd und Paul mit 4 : 7 geschlagen geben. Aber schön war es trotzdem.Unsere nächste Rast war in Kelz. Frau Odenhoven hatte diesmal zu sich nach Hause eingeladen. Weiter ging es nach Ritz in Merzenich. Dort erwarteten uns schon sehnsüchtig Christa Mewissen, Christa van de Flierdt, Adele, Aga, Barbi, Heri und Xaver und begrüßten uns herzlich. Dann feierten wir mit Pastor Hamacher, den Familien Ritz und Vahsen und einigen Nachbarn den von Ruth vorbereiteten Gottesdienst. In den Fürbitten dankten wir besonders den Familien Ritz und Vahsen und allen anderen, die uns immer wieder Gastfreundschaft gewähren. Gott möge es ihnen vergelten und sie beschützen.
Ausdrücklich trug uns Pastor Hamacher gute Wünsche für Pastor Koerschgens auf. Barbi hatte als Dankeschön für Familie Ritz in unserem Auftrag eine schöne Hortensien Schale mitgebracht und Adele, gestiftet von ihrer Tochter, eine Blumenampel. Nach einem ausgiebigen Kuchenessen machten wir uns nun als fast vollständige Gruppe auf den Weg nach Niederzier. Dort trafen wir dann auch pünktlich ein. Das „ungeduschte“ Bier war diesmal ein Gruß von Uschi, den sie über Ruth ausrichten ließ. Sie war inzwischen in Frankreich unterwegs und dachte sicher oft an uns, wie wir auch an sie. Nicht nur der gemeinsame Karabinerhaken verband uns weiterhin. Das Grab von Frau Ritz besuchte eine Abordnung, die mit den VW dorthin fuhr. So konnten wir uns diesen Umweg ersparen.
Vor dem Abendessen, unserem letzten gemeinsamen Abend, übernahm Marlies einige persönliche und humorvolle Danksagungen und zwar an Franz Vochsen, Franz Wintzen, Lothar, Josef, Helmut, Ruth und Heinz-Theo. Diese waren mit der Übergabe kleiner Geschenke verbunden und zusätzlich noch mit einem Geldgeschenk. Dieses Geldgeschenk soll dem gleichen Zweck zukommen wie unsere Fastenaktion, nämlich den Kindern mit der Gaumen-Lippen-Spalte. Ruth und Heinz-Theo blieb dann nur noch der Dank an alle für eine immer harmonische und optimal verlaufende Wallfahrt. Wir haben unterwegs viel Vertrauen, Unterstützung und Hilfsbereitschaft erfahren. Wir haben Gemeinschaft erlebt und gelebt und wir hoffen, dass jede und jeder ein wenig vom Geist Gottes unterwegs gespürt hat. Ein ganz besonderer Dank ging dann noch an Josef und unser Dream-Team sowie Franz, dem Kreuzträger.
10. Tag - Samstag, 26.05.2012, Niederzier - Waldniel
Tagesthema: Heimkehr
Später als üblich ging es erst um 5 Uhr in Niederzier los. Heute war etwas mehr Zeit. Vor der Sophienhöhe nach der ersten kleinen Stärkung hörten wir das Morgengebet:
Herr, unser Gott, unser Weg führt nun wieder nach Hause zurück. Wir bitten dich um dein Geleit und deinen Segen. Lass diese Wallfahrt ein Zeichen deiner Treue zu uns bleiben, wenn wir wieder auf den Wegen des Alltags gehen. Lass die Erfahrungen dieser Tage hineinwirken in unser Leben, in unsere Beziehungen und in die Aufgaben, in denen wir uns zu bewähren haben. Lass uns miteinander auf dem Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe bleiben, damit wir so Zeugnis geben können von der lebenschaffenden Gemeinschaft mit dir. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen
Ohne Probleme und besondere Vorkommnisse kamen wir über die bekannten Zwischenstationen in Moorshoven an. Dort erwarteten uns einige Matthias Geschwister bereits. Zügig bekamen wir unseren Strammen Max. Auf dem Weg nach Rickelrath suchte und fand eine junge Meise ihren Platz auf unserem Kreuz, dann auch noch auf einem Anorak. Erst nachdem Bernd den Vogel eingefangen und wieder in einen Strauch gesetzt hatte, war der Irrflug beendet. Wegen der starken Hitze gingen wir ab Rickelrath durch den Wald. In der Schomm trafen wir mit den Radpilgern zusammen. Auch sie hatten alles gut und gesund überstanden. Nach herzlichen Umarmungen und einem kurzen Austausch gingen wir gemeinsam zu Fuß den Weg weiter. Wir üblich erklang beim Anblick unserer Kirchturmspitze ‚Großer Gott, wir loben dich“. Am Ungerather Matthiasbildstock begrüßte uns Bernd Schroif mit einer kleinen Gruppe der SMB. Weiter ging es nach Engels. Hier wurden wir bei unserer letzten Rast gewohnt gut bewirtet. Ruth bedankte sich im Namen aller für das gute und leckere Fleisch und die Wurstwaren im roten Igel. Von dort traten wir das letzte Wegstück an. Paul trug die Fahne der Bruderschaft. Nach dem Gebet am Kriegerdenkmal
Weitergang zum Zoppenberg. Dort folgte die Begrüßung durch Pastor Aymanns. Nachdem wir ein letztes Mal die Fünf Wunden gebetet hatten konnten uns endlich Verwandte, Freunde und weitere Matthiasgeschwister in den Arm nehmen und uns willkommen heißen. Nun ging es zur Pfarrkirche und unserem Abschlußgottesdienst.
Beim Einzug beteten wir erstmalig nicht den Rosenkranz weiter, sondern sangen: „Wo Zwei oder Drei in meinem Namen versammelt sind“. Das Lied wurde schnell von der Gemeinde aufgenommen, so dass bald ein großer gemeinsamer Chor laut und froh sang. Vor dem Ambo stand auf einmal Pastor Koerschgens am Mikrofon, sichtlich von seiner Krankheit gezeichnet und dirigierte so, dass wir im Kanon weiter sangen. Um jedes Wort ringend sprach er dann zu uns und dankte uns für die Wallfahrt und dafür, dass wir die Anliegen vieler mit auf den Weg genommen haben. Ein ergreifender Moment. Nach unserem Gebet zur Heimkehr feierten wir mit Pastor Aymanns dann die Messe zum Pfingstfest. Mit einigen abschließenden Worten zu unserem Symbol der Wallfahrt, einem Karabinerhaken und deren Übergabe an die Fußpilger ging auch diese Wallfahrt zu Ende. Zusammen mit den Fahrradpilgern und Pastor Aymanns bildeten wir vor der Kirche den Schlußkreis und sangen „Segne, Sankt Matthias, deine Pilgerschar“. Abschließend bleibt nur der Wunsch an alle Mitpilger dass es uns möglich ist zusammenzuführen was getrennt ist. Als führende Brudermeister haben wir sehr viel Vertrauen, Unterstützung und Hilfsbereitschaft unterwegs erfahren und gespürt. Wir haben diese Wallfahrt nicht nur als ein gemeinsames Gehen sondern als echte Weggemeinschaft erlebt. Jede und jeder hat die Harmonie und das Bild dieser Wallfahrt geprägt. Wir haben uns als starke, belastbare, Rücksicht nehmende, frohe und eben total tolle Truppe erlebt! Unser Dank gilt allen, die, auf welche Art und Weise auch immer, dazu beigetragen haben, dass wir diesen Pilgerweg gehen konnten. Vergelt´s Gott.
Gebet zur Heimkehr
Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus und unser Vater, wir danken dir für diese Pilgerfahrt, für die Erfahrung deiner Gegenwart, und der Gemeinschaft untereinander.
Lass uns nicht vergessen, was wir in diesen Tagen erlebt haben. Lass uns nun zu Hause, in unserer Gemeinde, an unserem Arbeitsplatz und überall, wohin du uns führst, verwirklichen, was wir uns vorgenommen haben.
Wir bitten dich für die Mönche in St. Matthias und die Priester in unseren Gemeinden. Lass sie ihren Auftrag in dieser Zeit nach deinem Willen erfüllen.
Erhöre die Gebete für die Menschen, die uns besonders nahestehen und für die, deren Anliegen wir mit auf den Weg genommen haben. Erhöre die Gebete für unser Volk und Land. Hör unser Rufen nach Frieden und Gerechtigkeit, nach Achtung und Schutz der Menschenwürde in allen Völkern.
Jesus Christus, Heiland und Erlöser, erbarme dich über uns und über die ganze Welt. Gedenke deiner Christenheit und führe zusammen, was getrennt ist.
An der Fußwallfahrt 2012 nahmen teil:
- Lothar Bormann (Küche)
- Marlies Fritsch
- Josi Giesen
- Helmut Henrix, Betreuung
- Aga Laszewski
- Christa Mewissen
- Paul Mewissen
- Adele Schuren
- Uschi Spitzkowski
- Heri Ungerechts
- Barbi Winnertz-Ungerechts
- Christa van de Flierdt
- Josef Verhoeven, Fahrer
- Xaver Vetterle, Erstpilger
- Franz Vochsen, Kreuzträger
- Hans-Peter Weuthen
- Thomas Winkens
- Bernd Winnertz
- Franz Wintzen, Fahrer
- und als führende Brudermeister Ruth Schroers und Heinz-Theo Niehsen
Allen, die uns bei unserem Vorhaben durch ihr Gebet und in Gedanken begleitet haben, allen die uns ihre helfende Hand reichten oder finanziell unterstützen sei ein herzliches ‚Danke schön‘ gesagt. Wir haben uns bemüht, die hinter uns liegenden Tage auch durch abwechslungsreiche Texte und Gebete im Tagesverlauf für alle zu einer positiven Erfahrung werden zu lassen. Wir hoffen, dies ist uns gelungen. Allen, die mit uns unterwegs waren, gilt unser Dank. Ihr wart eine tolle Truppe. Danke.
Ganz besonders bedanken wir uns bei all denen, die uns unterwegs ihre Tür geöffnet haben oder extra dafür gekommen sind damit wir uns ausruhen und stärken konnten:
- Moorshoven, Haus Hofer
- Holzweiler Pfarrheim, Fam. Hurtz
- Titz, Familie Brückmann
- Ameln, Gaststätte ‚Zur Brennerei‘, Fam. Dederichs
- Niederzier, Landgasthof ‚Alte Post‘, Fam. Lambert
- Merzenich, Fam. Ritz
- Kelz Pfarrheim, Frau Odenhoven
- Füssenich, Gaststätte Bonn, Fam. Moll
- Kommern, Cafe Quasten, Frau Quasten
- Eiserfey, Gaststätte ‚Zur Römerstube‘ Gisela Mießeler
- Blankenheim, Brüsseler Höfchen, Luitgard und Karl Wirtz
- Esch, ‚Bierstübchen‘ Petra Warnke
- Birgel ‚Hotel-Restaurant Assion‘, Fam. Assion
- Büdesheim, Gaststätte ‘Zur Post’, Fam. Böttcher
- Weißenseifen, Fam. Becker
- Neidenbach, Haus Marein, Fam. Breuer
- Fließem, Frau Sani Bark
- Bitburg, Hotel ‚Eifelbräu, Fam. Poos
- Nonnenbach, Waldcafe Maus, Fam. Maus
- Ungerath, Vennbachhof, Fam. Engels
Für unsere Fahrzeuge bedanken wir uns bei den Firmen Breger und Vortmann.