Bericht der Fußpilger 2016
Jesus Christus, Heiland und Erlöser,
erbarme dich über uns und über die ganze Welt.
Gedenke deiner Christenheit
Mit Freude umgürtet
Wallfahrt zum Heiligen Matthias 2016
Mit der Jahreslosung „Mit Freude umgürtet“ aus dem Psalm 30 pilgerten im 368. Jahr ihres Bestehens wieder Mitglieder der St. Matthias-Bruderschaft Waldniel zum Apolstelgrab nach Trier. Es waren 22 Fußpilger und 13 Fahrradpilger, die sich am frühen Morgen des Himmelfahrtstages bei strahlendem Wetter auf den beschwerlichen Weg machten. Auch in diesem Jahr gab es wieder Erstpilger, bei den Fußpilgern vier und bei den Fahrradpilgern einen. Die Gruppe der Fußpilger wurde wie im Vorjahr geleitet von Brudermeister Herbert Ungerechts. Als „geistlichen“ Beistand hatten wir wieder den jungen indischen Pfarrer Stanis Khup in unseren Reihen, der zu unserem großen Bedauern im Oktober unsere Gemeinde verlässt und seinen Dienst in seiner Heimat fortsetzt.
In Tagesmärschen von jeweils mehr als 50 km erreichten wir unsere Tagesziele Niederzier, Eiserfey, Büdesheim bevor wir nach vier Tagen am Sonntagnachmittag in Trier an der Römerbrücke wieder mit unseren Fahrradpilger und den 38 Buspilgern aus Schwalmtal, sowie mit zahlreichen Freunden und Verwandten die per PKW angereist waren, zusammentrafen. In gemeinsamer Prozession ging es dann am Moselufer entlang zur Matthiasbasilika. Nach dem Einzug, zusammen mit den Bruderschaften aus Süchteln und Reetz, wurden wir von Bruder Athanasius begrüßt, der nach einer Andacht die Erstpilger mit der begehrten Medaille auszeichnete und die 10- und 25-maligen Pilger mit einer Kerze belohnte.
Nach einer kurzen gemeinsamen Zeit im Pilgersaal wurden die Buspilger, welche zum 25. Mal von Josef Heyer geführt wurden, und ein paar Pilger, die nur den Hinweg pilgern konnten, mit einem Singkreis auf dem Freihof der Abtei nach Hause verabschiedet. Die Fußpilger und die Fahrradpilger bezogen nun den Roten Igel, die Selbstversorger-Herberge innerhalb der Abtei und erlebten zwei erholsame Tage mit Pilgermessen, Stadtführung, Lichterprozession, Grillabend und am Dienstag den gemeinsamen Kreuzweg mit der SMB-Helenabrunn und der obligatorischen Weinprobe im Pilgersaal. Am Mittwochmorgen verabschiedete uns Bruder Athanasius zusammen mit der SMB Helenabrunn nach der Pilgermesse auf den Heimweg, bei dem wir die gleichen Quartiere angingen, wie auf der Hinreise.
Die im Wetterbericht angekündigte Gewitterneigung blieb gottlob aus und der beständig wehende Wind machte den Sonnenschein erträglich. Unsere traditionelle Pilgermesse auf dem Bauernhof der Familie Ritz in Merzenich wurde von unserem Pilgerbruder Pfarrer Stanis Khup zelebriert. Der Familie Ritz gebührt ein besonderer Dank, denn sie bewirtet unsere Bruderschaft bereits in der dritten Generation auf der Hin- und Rückreise.
Bei unserem Aufbruch in Niederzier am Samstagmorgen zeigte das Thermometer nur noch niedrige einstellige Werte und der Wind blies stark aus Nordwest. Für die Fußpilger bedeutete das wärmere Kleidung und kürzere, ungemütliche Pausen. Die Fahrradpilger unter der Führung von Hans Hiepen hatten ausgerechnet auf der längsten Etappe, den ca. 100 km von Eiserfey nach Waldniel ständig Gegenwind. Dem zum Trotze trafen beide Gruppen pünktlich am Eingang zur Schomm zusammen und zogen gemeinsam Richtung Waldniel. Beim ersten freien Blick auf die Turmspitze des Schwalmtaldoms erklang wie in jedem Jahr „Großer Gott wir loben dich“ bevor wir zu einer letzten Pause auf dem Hof der Familie Engels einkehrten. Durch Ungerath ging es weiter zum Kreuz Zoppenberg wo wir mit einem Trompetensolo und von einer großen Zahl Matthiasgeschwister und Verwandter erwartet wurden. Nach dem Gebet zu Ehren der fünf Wunden zogen wir gemeinsam zum Schwalmtaldom. Dort endete nach der Vorabendmesse zum Pfingstfest unsere diesjährige Wallfahrt mit einem Singkreis.